erste Ausgabe im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster (CCRN)

Direktion: Marita Ruiter

Künstlerischer Beirat

Marita Ruiter · Rodrigo Braga · Christian Caujolle · Stéphane Couturier

Paul di Felice · Franco Fontana · Pierre Gonnord · Klaus Honnef

Michel Medinger · James Nachtwey · Sandra Maria Petrillo

Manuel Santos · Rolf Sachsse · Pierre Stiwer · Marie Taillefer

Peter Weibel · Erwin Wurm

Organisiert von:

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen unter:

info@photomeetings.lu

galerie.clairefontaine@pt.lu

www.galerie-clairefontaine.lu

www.ont.lu

www.ccrn.lu

www.mnhn.lu

Die photomeetings luxembourg 2005 erhalten finanzielle Unterstützung im Rahmen der Luxemburger Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union

Für die Zusammenarbeit danken wir

  • Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster (CCRN)
  • Musée National d’Histoire Naturelle (MNHN)
  • Istituto Italiano di Cultura di Lussemburgo (IIC)

workshops

James Nachtwey

Freitag, 1. Juli bis Samstag 2. Juli

von 10-13 Uhr und 15-18 Uhr (je 6 Stunden)

Bilder des Krieges und Krieg der Bilder

Der „Anti-Kriegsberichterstatter“ James Nachtwey hat, konsequent und unbeirrbar, die Konflikte der letzten 25 Jahre fotografiert, von den Unruhen in Nordirland bis zu den Kriegen im Irak. Als würdiger Nachfolger von William Eugene Smith oder Robert Capa, deren Bilder ihm die Kluft zwischen den smarten politischen Debatten am Konferenztisch und der erschütternden Kriegsrealität am Schauplatz selbst offenbart haben, führt er beharrlich deren Kampf gegen das Unerträgliche weiter. James Nachtwey, der berühmteste Kriegsfotograf des letzten Vierteljahrhunderts, hat weltweit zahlreiche Preise für sein dokumentarisches Werk erhalten.

Workshop auf Englisch: Fragen und Antworten zum Thema „Bilder des Krieges und Krieg der Bilder“ in einem Zeitalter, in dem die Fotografie zur Waffe und Munition in einem neuen Krieg geworden ist. Was ist Kommunikation im digitalen Zeitalter? Bringt die digitale Fotografie mehr Freiheit für die Presse auf den respektiven Kriegsschauplätzen oder verstärkt sie eine Manipulation der implizierten Konfliktparteien? Welche Bedrohung bedeutet die Konkurrenz von immer häufigeren Amateurberichten für die professionellen Fotoreporter (z.B. die Aufnahmen aus dem Gefängnis Abou Graib in Bagdad oder der Tsunami-Katastrophe vom letzten Dezember)?

Workshop im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Ausstellung in der Galerie Clairefontaine, Espace 1

Franco Fontana

Dienstag, 28. Juni bis Donnerstag, 30. Juni

von 10 -13 Uhr und 15-18 Uhr

Kreativität

Seit seinem ersten Workshop 1978 in Arles hat Franco Fontana weltweit regelmäßig Kurse an berühmten Orten gegeben, wie beispielsweise dem Technologischen Institut in Tokio, dem Guggenheim Museum in New York… Er hat Werbekampagnen für Ferrari, VW, Kodak, Versace, das Centre Georges Pompidou etc. fotografiert. Am bekanntesten ist dieser italienische Fotograf durch seine Landschaftsaufnahmen geworden, deren Hauptmerkmale das Überschneiden der horizontalen Flächen und intensive Farbfelder sind. Er versucht mit seinen auf den ersten Blick traditionellen Sujets nicht, die Welt abzubilden, sondern er rekonstruiert sie durch Farbe und Licht. Diese ihm eigene abstrahierende Sehweise hat ihn international bekannt gemacht.

Workshop auf Französisch: “ Kreativität“. Einfallsreiche, emotionale, fantasievolle und schöpferische Gestaltung: dafür sollen die Teilnehmer sensibilisiert werden. Sie lernen, durch gewagte, innovative Gedanken mit tradierten Regeln und Sichtweisen zu brechen, um neue Formvorstellungen zu realisieren. Ziel des Workshops ist es, nicht das Sichtbare zu reproduzieren, sondern dieses durch die Art der Darstellung überhaupt erst „sichtbar“ zu machen.

Workshop und Ausstellung im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Rodrigo Braga

Montag, 27. Juni bis Freitag, 1. Juli

täglich von 10-13 und 15-17 Uhr

Re-signifying photography

Der junge Brasilianer aus Recife, Absolvent der Universität von Pernambucco, wurde für seine Arbeit „Die digitale Manipulation als künstlerische Ausdrucksweise“ mit dem Preis und Stipendium der 45. Pernambucano der Bildenden Kunst ausgezeichnet (2004). Zu diesem Thema hat er zahlreiche Workshops in Brasilien abgehalten, z.B. „The Visual Arts Net/Funarte“ in Rio de Janeiro und in Brasilia, 2005, und „The Body in Brazilian Contemporary Art“ in Sao Paulo, ebenfalls 2005.

Workshop auf Englisch/Portugiesisch: Re-signifying Photography. Die Möglichkeiten der digitalen Manipulation des fotografischen Bildes durch die rezenten Entwicklungen auf diesem Gebiet werden untersucht. Anhand von Arbeiten junger brasilianischer Künstler werden verschiedene Möglichkeiten der digitalen Manipulation aufgezeigt. Die Teilnehmer werden angehalten, zu einem vorgeschlagenen Thema selbst digital manipulierte Arbeiten auszuführen und diese anschließend in der Gruppe zu diskutieren.

Workshop und Ausstellung: Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Pierre Gonnord

Montag, 27. Juni bis Freitag, 1. Juli

täglich von 10-13 und 15-17 Uhr

Montag, 27. Juni: Casting für die Porträts


Porträt

Der seit 1999 als Fotograf tätige Pierre Gonnord hat hauptsächlich in Spanien und Portugal ausgestellt. 2003 war er Stipendiat des japanischen Programms der „Villa Kujoyama“ in Kyoto. Seine Ausstellung „Werke“, die kürzlich in der Maison Européenne de la Photographie in Paris stattfand, zeigte Arbeiten von 1999 - 2005. Auf seinen großformatigen Porträts sind die Modelle – gewöhnliche Menschen verschiedener ethnischer Zugehörigkeit - im Dreiviertelprofil abgebildet, oft vor einem schwarzen Hintergrund, den Blick auf das Objektiv gerichtet.

Workshop auf Französisch/ Englisch: Die fotografische Kultur und die Kultur des Porträts, die Konzeption eines fotografischen Projekts
– die Erfahrung im Umgang mit dem Modell beim Casting und vor der Kamera, sowie die Sorgfalt methodischen Arbeitens sind einige der Themen, die Pierre Gonnord behandelt. Den Sitzungen im Studio und im Freien folgt eine Analyse der Arbeitsresultate, die individuell präsentiert und in der Gruppe diskutiert werden.

Workshop und Ausstellung im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Marie Taillefer

Montag, 27. Juni bis Freitag, 1. Juli

täglich von 10-13 und 15-17 Uhr

Die Modefotografie

Die junge Fotografin hatte in der renommierten Fotografieschule in Vevey in der Schweiz so berühmte Lehrer wie Helmut Newton, Juan Foncuberta, Sarah Moon und Arno R. Minkkinnen. Mit ihrer Abschlussarbeit „Für meinen Vater. Siehst du das Theater…“ gewann sie im Jahre 2003 den ersten Preis. Inzwischen hat sich die mittlerweile in Paris lebende Foto-Künstlerin der Modefotografie verschrieben und bereits Modebeiträge für Magazine wie Bloom, Spoon und View on color ausgeführt.

Workshop auf Französisch/ Englisch: Die Modefotografie: eine Einführung in die Geschichte der Modefotografie, die Besprechung der Zusammenstellung und Zusammensetzung eines Mode-Teams, der Umgang mit digitalen Hilfsmitteln und die Kriterien, die ein Modebild ausmachen. Jeder Teilnehmer soll in der von ihm bevorzugten Technik nach seinen persönlichen Vorstellungen eine oder mehrere „Modesequenzen“ um ein Modell oder ein Kleidungsstück gestalten.

Workshop und Ausstellung im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Sandra Maria Petrillo

Montag, 27. Juni

von 11-13 Uhr ( CCRN) und 15-18 Uhr ( MNHN)

Preußisch Blau

Die Kunsthistorikerin (Universität La Sapienza, Rom) und Restauratorin (I.F.R.O.A.-.E.N.P., Paris) ist spezialisiert auf historische und zeitgenössische Fotografie. Sie arbeitet für Museen, Archive, Stiftungen, Galerien und private Sammler. Als Autorin zahlreicher Artikel und Vorträge zu historischen Themen und Praktiken in der Fotografie gibt sie häufig auch Kurse über alte Techniken, Konservierung und Restaurierung.

Workshop auf Französisch/Deutsch: Preußisch Blau. Geschichte und Ausführung der Cyanotypie: Der Workshop von Sandra M. Petrillo verfolgt die Technik der Fotografiegeschichte bis zur Entdeckung der Fotosensibilität der Eisensalze durch J.Herschel (1842) aus der Sicht des Historikers und Restaurators. Dieser erste fotografische Prozess wurde von der Botanikerin Anna Atkinson bereits im Viktorianischen England zur Illustration ihres Buches über Algen und Pflanzen verwendet. Anhand von Beispielen wird demonstriert, wie dieses Verfahren mit seiner typischen Blautönung seit dem Piktorialismus nicht nur „reproduktive“, sondern auch künstlerisch-kreative Anwendung findet. Die praktische Ausführung einer Cyanotypie wird nachmittags in den Ateliers des Naturmuseums durchgeführt.

Workshop im CCRN (morgens) und im MNHN (nachmittags)

Michel Medinger

Dienstag, 28. Juni

von 10-13 Uhr ( CCRN) und 15-18 Uhr ( MNHN)

Die Argyrotypie

Der ausgezeichnete Athlet nahm 1964 an der Olympiade teil. Ein Jahr später begann er, damals 24jährig, Sportveranstaltungen zu fotografieren. 1981 zeigt er in seiner ersten Ausstellung dokumentarische Farbfotografien: alte Tankstellen und Baubuden.

Seit 1986 fotografiert Michel Medinger vorzugsweise in Schwarz/Weiß. Seine Motive sind Stillleben, auf denen er altes Werkzeug, vertrocknete Blumen, Knochenreste von kleinem Getier und beschädigte Puppen zusammenstellt. Er arbeitet mittlerweile fast ausschließlich mit Polaroid-Material, ist jedoch von den alternativen Techniken fasziniert. In seinem Workshop erklärt er den Gebrauch der Argyrotypie, einer verbesserten Form des alten Herstellungsverfahrens der Kallitypie (erstmals 1889 verwendet), die heutzutage von Künstlern wieder entdeckt wird.

Workshop auf Französisch/Deutsch: Die Argyrotypie: eine kreative Entscheidung in der zeitgenössischen Fotografie. Die Workshops von Sandra M. Petrillo und Michel Medinger zum Thema der alternativen Techniken finden unter zwei Gesichtspunkten statt: einerseits aus der Sicht des Kunsthistorikers und Restaurators (Petrillo) andererseits aus der kreativen Sicht des Künstlers (Medinger).

Für die Durchführung der Argyrotypie und Kallitypie können die Teilnehmer des Workshops ihre eigenen Negative mitbringen (Mindestgröße 6 x 6 cm).

Workshop im CCRN (morgens) und im MNHN (nachmittags)
und Ausstellung im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

 

Roland Fischer

In seinen Fotografien sind Menschen und Architekturen
die bestimmenden Sujets. Das Abbild von Wirklichkeit steht
jedoch nicht im Vordergrund, sondern seine Vorstellung einer
exakten Trennung zwischen Motiv und Kontext.
Roland Fischer berührt somit nicht nur die Frage nach der Autonomie
der Kunst, sondern er reflektiert auch die Antworten, indem
er seine vorab entwickelten Bildideen bewusst in Widerspruch
zur Abbildungsfunktion der Fotografie setzt.

Ausstellung im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Aitor Ortiz

Der junge Baske hintergeht geradezu die klassische Aufgabe der Architekturfotografie, eine bildliche Vorstellung der räumlichen
Gegebenheiten zu vermitteln. Der Titel seiner Serie Destructuras aus dem Jahr 2001 ist folglich Programm. Während in dieser Serie
die architektonischen Strukturen von außerhalb betrachtet wurden, sehen wir sie bei Modular REC gewissermaßen von innen.
Hier rückt der malerische Aspekt der Fotografie in den Vordergrund, während zuvor eher skulpturale statische Elemente eine
tragende Rolle spielten.

Ausstellung in der Galerie Clairefontaine, Espace 2

Vorträge

Stéphane Couturier

Freitag, 1. Juli

von 18 -20 Uhr

Urbane Archäologie

Sein Projekt der „Urbanen Archäologie“ verfolgt der französische Fotograf Couturier konsequent, seit er sich in den 80iger Jahren der Architekturfotografie verschrieben hat. Mittlerweile stellt er seine Aufnahmen von Baustellen aus aller Welt sehr erfolgreich international aus.

Vortrag auf Französisch: Urbane Archäologie. Couturier geht es darum, die verschiedenen Schichten, aus welchen jeder einzelne Teil unserer optischen Realität besteht, zu erkennen, zu trennen, und neu zusammenzustellen. Diese bildnerische „Neuinszenierung“ erreicht er durch das Spiel mit Formen und Farben in einem neuen Bildausschnitt. Seine Re-Kompositionen architektonischer Fragmente werden durch die Gegenüberstellung unterschiedlicher architektonischer Ebenen zu einem neuen, autonomen Bildraum. Diese Neuformung vermittelt ungewohnte Sehweisen jenseits des ursprünglichen Sujets.

Vortrag und Ausstellung im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Manuel Santos

Freitag, 1. Juli

von 16-18 Uhr

Die Registraturkrise. Eine Rezension dieser klassischen Funktion in der zeitgenössischen Dokumentarfotografie

Manuel Santos lehrt Geschichte der Fotografie an der TAI in Madrid und ist Direktor von FotoCultura.com, einer der wichtigsten spanischen Webseiten für Fotografie. Er war Kurator zahlreicher Ausstellungen für das Museum Reina Sofia (Madrid), den Circle of Fine Arts (Madrid) und andere Institutionen, und ist Autor zahlreicher Publikationen in Magazinen und Katalogen.

Vortrag auf Englisch: Die Registraturkrise. Eine Rezension
dieser klassischen Funktion in der zeitgenössischen Dokumentarfotografie
. In seinem Vortrag bespricht Manuel Santos, wie die klassische Aufgabe der Fotografie, die Dokumentation, durch Fernsehen und andere Medien, sowie den damit einhergehenden Einschränkungen (Zensur, individuelle Bildrechte, etc.) übernommen wird und ihr seit dem 2. Weltkrieg ein ganz neues Spektrum von Möglichkeiten eröffnet wurde: vom Analytischen und Topografischen bis zum Synthetischen und Persönlichen.

Vortrag im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Christian Caujolle

Montag, 27. Juni

von 18-20 Uhr

Die Herausforderung der digitalen Fotografie

Christian Caujolle, ehemaliger Student und Mitarbeiter von Michel Foucault, Roland Barthes und Pierre Bourdieu, war der künstlerische Direktor der Rencontres Internationales de la Photographie d´Arles 1997. Der Direktor der Agence VU und VU la Galerie ist Kommissar zahlreicher internationaler Ausstellungen.

Vortrag auf Französisch: Die Herausforderung der digitalen Fotografie. Die digitale Fotografie hat die Voraussetzungen im Bereich der Informationssysteme, was die Schnelligkeit der Ausgabe, der Vermittlung, der Publikation betrifft geändert, und sie dadurch der Hysterie des Fernsehens angenähert. Die Verbreitung der digitalen Fotografie ermöglicht einer weltweiten Öffentlichkeit den Zugriff auf Bilder, die zuvor nur einem eingeschränkten Publikum zugänglich waren. Die klassische Schwarz/Weiß-Fotografie muss nun beweisen, wozu sie noch benötigt wird, warum und wofür sie nach wie vor Verwendung findet.

Vortrag im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Erwin Wurm

Dienstag, 28. Juni

von 16 – 18 Uhr

Über den neuen Skulpturbegriff in der konzeptuellen Fotografie

Der in Wien lebende Künstler Erwin Wurm, Professor an der Universität für Angewandte Kunst, hat sein Werkkonzept in den vergangenen
20 Jahren konsequent weiter entwickelt. Er verzichtet inzwischen vollständig auf die stabile Materialität seiner frühen Holzund
Blechskulpturen. Seine ephemeren „One Minute Sculptures“, die vor den Augen des Zuschauers entstehen und von der Kamera
festgehalten werden, beruhen auf Walter Benjamins Diktum der »Reproduzierbarkeit«.

Vortrag auf Deutsch: Über den neuen Skulpturbegriff in der konzeptuellen Fotografie. Erwin Wurm erzählt über seine skurrilen
„One Minute Sculptures“, die einfache Kleidungstücke zum Gegenstand einer künstlerischen Handlung werden lassen. Nicht dem
Objekt an sich oder seiner individuellen Erscheinungsform gilt das Interesse, sondern den Vorgängen, die zwischen und mit Dingen
und Menschen passieren.

Vortrag im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Peter Weibel

Dienstag, 28. Juni

von 18 – 20 Uhr

Das demokratische Versprechen der Fotografie

Peter Weibel studierte Literatur, Film, Mathematik, Medizin und Philosophie in Wien und Paris. Seine interdisziplinär ausgerichtete
wissenschaftliche und künstlerische Tätigkeit umfasst literarische, fotografische, grafische, plastische und digitale Arbeiten. Der Künstler,
Ausstellungskurator sowie Kunst- und Medientheoretiker
ist seit 1999 der Vorstand des ZKM- Zentrum für Kunst und Medientechnologie – Karlsruhe.

Vortrag auf Deutsch: Das demokratische Versprechen der Fotografie. Seit der Erfindung der Fotografie hat jeder die Chance
auf sein eigenes Bildnis. Die Massenmedien als bekannt antidemokratische Institutionen haben aber dieses Versprechen gebrochen. Sie haben mit Fotografien eine neue Klassengesellschaft
erzeugt: es gibt die Klasse der Privilegierten, die in Hochglanzmagazinen abgebildet werden , das ist die
Medien-Aristokratie. Auf der anderen Seite gibt es die Mediensklaven, welche die Zeitungen kaufen und die Filme sehen dürfen, in denen
die herrschende visuelle Klasse abgebildet ist.

Vortrag im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Klaus Honnef

Mittwoch, 29. Juni

von 18 – 20 Uhr

Paradox par excellence.

Klaus Honnef ist freier Kurator und Publizist, ambulanter Hochschullehrer, und war 25 Jahre lang Ausstellungsdirektor des
Rheinischen Landesmuseum Bonn, Mit-Organisator der Documenta 5 und 6, sowie Kurator von über 500 Ausstellungen in Europa
und den USA. Als Autor und Co-Autor zahlreicher Bücher zur Kunst und Fotografie ist er auch seit Jahren Kunst- und Fotokritiker
der Tageszeitung „Die Welt“ und der „Kunstzeitung“.

Vortrag auf Deutsch: Paradox par excellence.
Die Mode und die Fotografie – ein beziehungsreiches Verhältnis. Der Vortrag stellt die These auf, dass Mode und Fotografie ein symbiotisches Verhältnis unterhalten, und dass die
dokumentarischen Qualitäten der Fotografie am schlüssigsten in der Modefotografie zum Ausdruck kommen.

Vortrag im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Rolf Sachsse

Donnerstag, 30. Juni

von 18 – 20 Uhr

Die Trauben hinterm Vorhang. Vom Weltbild zum Original in der Fotografie

Rolf Sachsse studierte Zeitungswissenschaften, Kommunikationsforschung, Germanistik und Kunstgeschichte. 1985 erhielt er eine Professur für Fotografie, 1993 auch für
elektronische Bildmedien im Fachbereich Design der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld. Seit 2004 ist der Autor zahlreicher
Publikationen über Fotografie Professor für Designgeschichte und Designtheorie an der HBK Saar, Saarbrücken.

Vortrag auf Deutsch: Die Trauben hinterm Vorhang. Vom Weltbild zum Original in der Fotografie. Mit den neuen digitalen Technologien und Printverfahren haben sich die Bedeutung und der Wert des Originals in der Fotografie verändert. Der Fotohistoriker hinterfragt Kriterien und Kategorien wie «Vintage Print», «Artist Print», «Unikat» oder «limitierte Edition» – Konstruktionen, die der Reproduzierbarkeit entgegenwirken und dazu dienen sollen, die Anzahl möglicher «Originale» einzuschränken.

Vortrag im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Pierre Stiwer und
Paul di Felice

Donnerstag, 30. Juni

von 16 – 18 Uhr

Die Rezeption Edward Steichens in Luxemburg in Verbindung mit der zeitgenössischen Fotografie.

Pierre Stiwer, Französisch- und Literaturlehrer am Gymnasium und Paul di Felice, Forschungsbeauftragter an der Universität von Luxemburg, leiten seit 1984 die Association Café-Crème asbl. Als Kuratoren mehrerer Ausstellungen in Luxemburg, u.a. von „The 90´s. The Family of Man?“ im Casino, Forum d´Art contemporain, organisieren sie seit 2000 „les semaines européennes de l´image » mit Christian Gattinoni.

Vortrag auf Französisch: Die Rezeption Edward Steichens in Luxemburg in Verbindung mit der zeitgenössischen Fotografie. Die Ausstellung „The 90´.“ The Family of Man?“, die 1997 im Casino, Forum d´Art contemporain stattfand, hatte damals einige Diskussionen ausgelöst, die sowohl die Person Edward Steichens betrafen als auch die Rezeption der zeitgenössischen Fotografie in Luxemburg. Der Vortrag wird auf diese Ausstellung rückgreifen und sie in Bezug zur Entwicklung der zeitgenössischen Fotografie setzen.

Vortrag im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster

Programm

Programm der photomeetings Luxembourg 2005

1. Edition vom 27. Juni bis 1. Juli 2005, im Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster (CCRN), Luxemburg

Montag, 27. Juni um 9 Uhr:

Begrüßung der Teilnehmer im CCRN, in der Kapelle (1. Stock)

Verteilung des gesamten Programms und der Informationen über die Workshops

Ateliers:

Montag, 27. Juni bis Freitag, 1. Juli

täglich von 10-13 Uhr und von 15-18 Uhr (30 Stunden):

Pierre Gonnord, Portrait (auf Französisch/Englisch)

Marie Taillefer, Modefotografie (auf Französisch/Englisch)

Rodrigo Braga, Re-signifying photography (auf Englisch/Portugiesisch)

Montag, 27. Juni

von 11-13 Uhr und von 13-15 Uhr (5 Stunden):

Sandra Maria Petrillo, Preußisch Blau. Geschichte und Ausführung der Cyanotypie (auf Französisch/Deutsch)

Dienstag, 28. Juni

von 10-13 Uhr und von 15-18 Uhr (6 Stunden):

Michel Medinger, Die Argyrotypie: Eine kreative Entscheidung in der zeitgenössischen Fotografie (auf Französisch/Deutsch)

Dienstag, 28. Juni bis Donnerstag, 30. Juni

von 10-13 Uhr und von 15-18 Uhr (18 Stunden):

Franco Fontana, Kreativität (auf Französisch/Italienisch)

Freitag, 1. Juli bis Samstag 2. Juli

von 10-13 Uhr und von 15-18 Uhr (je 6 Stunden):

James Nachtwey, Bilder des Krieges und Krieg der Bilder (auf Englisch)

Die Workshops finden von 10 -13 Uhr und von 15-18 Uhr statt,

mit einer Pause von 13-15 Uhr.

Preise der Workshops:

Nachtwey: 100 € (6 Stdn)

Petrillo/Medinger: 170 € (11 Stdn)

Fontana: 290 € (18 Stdn)

Braga/Gonnord/Taillefer: 400 € (30 Stdn)

Reduzierte Tarife:

Studenten und Gruppen ( + 5 pers.):

Nachtwey: 80 €,

Petrillo/Medinger: 150 €,

Fontana: 240 €,

Braga/Gonnord/Taillefer: 300 €

Mittwochs, 29. Juni

von 20 bis 23 Uhr:

Cocktail Dînatoire im CCRN, in der Agora

Freitag, 1.Juli

von 20 bis 21 Uhr:

Preisverleihung der photomeetings luxemburg 2005

Die Preisträger werden vom Kunst-Komitee ausgewählt

(weitere Informationen auf www.photomeetings.lu).

Vorträge (Eintritt frei):

Montag, 27. Juni, von 18-20 Uhr:

Christian Caujolle

Die Herausforderung der Digitalfotografie (auf Französisch)

Dienstag, 28. Juni, von 16-18 Uhr :

Erwin Wurm

Über den neuen Skulpturbegriff in der konzeptuellen Fotografie (auf Deutsch)

Dienstag, 28. Juni, von 18-20 Uhr:

Peter Weibel

Das demokratische Versprechen der Fotografie (auf Deutsch)

Mittwoch, 29. Juni, von 18-20 Uhr:

Klaus Honnef

Paradox par excellence. Die Mode und die Fotografie – ein beziehungsreiches Verhältnis (auf Deutsch)

Donnerstag, 30. Juni, von 16-18 Uhr:

Pierre Stiwer und Paul di Felice

Die Rezeption Edward Steichens in Luxemburg in Verbindung mit der zeitgenössischen Fotografie (auf Französisch)

Donnerstag, 30. Juni, von 18-20 Uhr:

Rolf Sachsse

Die Trauben hinterm Vorhang. Vom Weltbild zum Original in der Fotografie (auf Deutsch)

Freitag, 1. Juli, von 16-18 Uhr:

Manuel Santos

Die Registraturkrise. Eine Rezension dieser klassischen Funktion in der zeitgenössischen Dokumentarfotografie (auf Englisch)

Freitag, 1.Juli, von 18-20 Uhr:

Stéphane Couturier

Urbane Archäologie (auf Französisch)

Weitere Informationen :

Info@photomeetings.lu, www.photomeetings.lu, Tel.: +352 47 23 24

Plan

Anreiseanleitung zum

Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster (CCRN),
rue Münster 28

Mit dem Auto

  • Parking St-Esprit (erster Parkplatz im Stadtzentrum bei der „Viaduc“-Brücke): Von da nehmen Sie den Lift zum „Grund“. Dort angekommen, verlassen Sie den Tunnel und gehen geradeaus über die Alzette-Brücke, dann nach links in die Münster-Strasse (rue Münster).
  • Ein Brückensteg verbindet den Parkplatz in der alten Brasserie Mousel mit dem Vorhof des CCRN, den man somit schnellstens erreichen kann.
  • Eine ähnliche Verbindung besteht oberhalb der Trierer-Strasse (rue de Trèves), von wo man über einen Lift im Robert Bruch-Gebäude in den Vorhof des CCRN gelangt, ohne dass man bis zur rue Münster und dem Eingang des Jacobsturms vorgehen muss.
  • Die Fahrzeuge können in der Umgebung des Jakobsturms abgestellt werden.


Mit dem Bus

  • Abfahrt vom Quai 7 am Bahnhof alle 30 Minuten, jeweils 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der vollen Stunde.
  • Steigen sie an der Terminushaltestelle „Stadtgronn-Breck“ aus, gehen Sie über die Alzette-Brücke und biegen Sie dann links in die rue Münster ein.